Am 17. Januar hat sich der Arbeitskreis DRÜBER UND DRUNTER mit Mitgliedern des GRÜNEN Ortsverbandes Niederkassel bei Landwirt Peter Capellmann zu einem Erfahrungsaustausch getroffen. Der Anlass des Treffens war ein Artikel in der Montagszeitung von Niederkassel. Darin wurde unter anderem darüber berichtet, wie die GRÜNEN den Geschäftsführer des ortsansässigen MOBAU dazu bewegen konnten, das Pflanzenbehandlungsmittel Glyphosat aus seinem Baumarkt zu verbannen.
Es wurde ein spannender Abend, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den vorgesehenen Zeitrahmen deutlich überschritten. Christoph Thiem und Ulrich Buchholz von den GRÜNEN erläuterten, dass Sie mit Ihrem Artikel zum einen Kleingärtner und Hausbesitzer für das Thema „Einsatz von Glyphosat zur Unkrautbekämpfung“ sensibilisieren wollten. Schließlich, und da war man sich mit den Vertretern des Arbeitskreises einig, gibt es gerade hier viele unsachgemäße Einsätze, die mit einem erheblichen Nachteil für die Umwelt einhergehen können. Zum anderen war es den GRÜNEN wichtig, auf die Politik des Herstellers von Glyphosat, Monsanto hinzuweisen. Schließlich würde der Wirkstoff, der zum Beispiel im Produkt „Roundup“ steckt, im nichteuropäischen Ausland dazu genutzt, gentechnisch veränderte Pflanzen anzubauen.
Landwirt Bernd Bulich und Peter Capellmann von DRÜBER UND DRUNTER erläuterten, dass in Europa der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen verboten sei. Die Landwirte des Arbeitskreises würden Glyphosat im Rahmen des im Arbeitskreis entwickelten Kölner Mulchsaatverfahrens einsetzen. Durch eine gezielte Behandlung unerwünschter Beikräuter auf dem Acker könne auf den Pflugeinsatz verzichtet werden. Das reduziere den Ausstoß des Klimagases CO2, schone den Boden und verhindere eine Auswaschung des Pflanzennährstoffs Nitrat. Auf diese Weise wird das Grundwasser geschützt. Da sich Glyphosat nach dem Ausbringen sehr schnell abbaue, könne schon drei Tage nach einer Behandlung der Beikräuter neu gesät werden.
Die Vertreter der örtlichen Wasserwerke, Uwe Nolting für Niederkassel und Dr. Martin Kaupe für Köln, betonten, dass Glyphosat im landwirtschaftlichen Einsatz für die Wassergewinnung kein Problem darstelle. Weder das Mittel selbst noch seine Abbauprodukte würden im Grundwasser nachgewiesen. Insgesamt sei festzuhalten, dass die Landwirte von DRÜBER UND DRUNTER sehr verantwortungsvoll mit Pflanzenschutzmittel umgingen. Aus dieser Quelle sei kein Eintrag ins Grundwasser zu beobachten.
Viele weitere Aspekte einer umweltbewussten konventionellen Landwirtschaft und deren Bewertung durch die GRÜNEN wurden an diesem Abend erläutert. Nicht immer war man hier einer Meinung. DRÜBER UND DRUNTER wies auf seine Erfolge im Gewässerschutz hin. So konnten die Nitratwerte im Grundwasser teilweise um mehr als 70% gesenkt werden.
Trotz einiger Gegensätze waren am Ende alle Teilnehmer einig darin, dass es ein sehr interessanter Abend war, bei dem viele Fragen geklärt werden konnten. Vereinbart wurde, den Erfahrungsaustausch fortzusetzen. Außerdem ist eine gemeinsame Aktion für Gartenbesitzer und Kleingärtner geplant, bei der unter anderem auf die Risiken eines unsachgemäßen Pflanzenschutzmitteleinsatzes hingewiesen werden soll.